„Was wäre das Leben ohne die Hoffnung? Es lebte nichts, wenn es nicht hoffte.“
(Friedrich Hölderlin)


Hoffnung entsteht, wenn wir den Ausgang eines Ereignisses in Hinblick auf unser eigenes Wohlergehen als unsicher einschätzen. Dabei erwarten wir, dass sich das Ereignis in einen von uns erwünschten Zustand wandelt. Zum Vergleich: Würden wir unter diesen Voraussetzungen hingegen einen unerwünschten Endzustand vermuten, würde Furcht entstehen1.

Hoffnung ist also ein positives Gefühl, das auf die Zukunft fokussiert. Kurz gesagt, eine positive Erwartung. Damit stellt es eine Quelle des Antriebs, der Motivation dar2. Hoffnung gibt uns Kraft und Zuversicht. Sie kann uns aber auch in die Irre führen. Nämlich dann, wenn wir beginnen zu hoffen, dass sich in Stein gemeißelte Tatsachen ändern werden oder lassen.

Übung: Hoffnungsbox

Um sich der Hoffnung, die in Ihnen schlummert etwas bewusster zu werden, nehmen Sie sich für die kommende Woche vor, verstärkt auf Bilder zu achten, die Sie mit Hoffnung in Verbindung bringen.
Seien Sie z.B. besonders aufmerksam, wenn Sie auf Instagram stöbern, durch Zeitschriften blättern oder an einem Postkartenständer in einem Geschäft vorbei laufen. Wenn Sie ein Bild besonders anspricht, schneiden Sie es aus, speichern oder kaufen Sie es.
Legen Sie sich eine kleine Schachtel (bzw. wahlweise einen Ordner auf Ihrem Rechner/Telefon) an, in der Sie die Bilder sammeln. Ihre kleine Hoffnungsbox sozusagen. In Zeiten der Hoffnungslosigkeit, können Sie so immer wieder auf diese Bilder zugreifen, um beim Betrachten das Gefühl eines kleinen Schimmers am Horizont zu verspüren, etwas Kraft zu tanken.

Literaturverzeichnis

1Reisenzein, R. & Horstmann, G. (2018). Emotion. In A. Kiesel & H. Spada (Hrsg.), Lehrbuch Allgemeine Psychologie (4. Aufl.). Bern: Hogrefe.
2 Fredrickson, B. (2011). Positivity. Groundbreaking research to release your inner optimist and thrive. Oxford: Oneworld.