Stolz ist ein zweischneidiges Schwert!
Die verschriene Schattenseite des Stolzes manifestiert sich in Form von Überheblichkeit und Arroganz. Da wir uns jedoch an dieser Stelle mit positiven Emotionen befassen wollen, sei hier ausschließlich auf die Sonnenseite geblickt: Den Stolz, der sich zeigt, wenn wir erfolgreich waren.
Genauer gesagt, entsteht diese Form des Stolzes, wenn wir die erreichten Ziele als wichtig für uns einschätzen und wenn wir insbesondere uns selbst den Erfolg der Mission zuschreiben1.


Ist unsere Brust erst ordentlich vor Stolz geschwollen, streichelt dies unser Selbstwertempfinden. Darüber hinaus kann uns jenes gute Gefühl zu weiteren Leistungen anspornen1. Nicht nur das! In Gruppensituationen werden Menschen, die diese positive Form des Stolzes in sich tragen, von anderen stärker geschätzt 2. Stolz hilft uns also in sozialen Belangen weiter. Nicht zuletzt bringt er oftmals ein Bedürfnis mit sich, das positive Erlebnis mit anderen Menschen zu teilen 3. Mitunter wächst der Stolz dann sogar noch ein Stückchen weiter.
Merken Sie beim Lesen bereits einen kleinen Anflug von Stolz? Wenn ja: Hervorragend! Wenn nicht, kommt nun eine Übung, um das Gefühl von Stolz zu generieren.

Übung: Stolz wie Superman

Emotionen zeigen sich nicht nur in unserem persönlichen Empfinden, sondern sind ebenso von außen sichtbar. In meinen Augen, ist gerade Stolz ein Gefühl, dass sich sehr deutlich in der Körpersprache widerspiegelt. Es ist möglich, emotionale Zustände durch die Veränderung unserer eigenen Körperhaltung zu verändern.

Stellen Sie sich dafür einmal mit beiden Füßen im hüftbreiten Stand fest auf den Boden. Sie stehen gerade. Sie stehen aufrecht. Ihr Brustkorb wird wie an einem unsichtbaren Faden leicht nach oben gezogen. Ihr Kinn ist etwas nach oben geneigt. Ein leichtes Lächeln überzieht Ihr Gesicht. Ihre Arme sind siegreich nach oben gerissen. Alternativ können Sie auch Ihre Hände in die Taille stemmen so wie Superman in seiner Siegerpose.
Wie fühlen Sie sich nun?

Literaturverzeichnis

1Tracey, J. L. & Robins, R. W. (2004). Putting the Self Into Self-Conscious Emotions. A Theoretical Model. Psychological Inquiry (15), 103–125.
2Williams, L. A. & DeSteno, D. (2009). Pride: adaptive social emotion or seventh sin? Psychological science 20 (3), 284–288.
3 Fredrickson, B. (2011). Positivity. Groundbreaking research to release your inner optimist and thrive. Oxford: Oneworld.

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